Programm

DEZEMBER 10



Filmvorführung mit Teatro sin Organos
"Die Farbe des Granatapfels" von Sergei Paradschanow (1969)
"Die Farbe des Granatapfels" ist ein surrealer Spielfilm über den armenischen Troubadour Sayat Nova.

2.12. um 21 Uhr

PoesieStiche

mit Cristina Sahuquillo

4. & 5. 12, jeweils um 15 Uhr
10.12. um 19 Uhr

Cristina leitet die Teilnehmer an, Worte oder Zeilen von Gedichten auf Textilien zu sticken. Bringt Taschentücher, Kleidungsstücke etc. und Gedichte mit. (Es gibt auch eine Auswahl an Gedichten vor Ort.) An drei Terminen könnt ihr in gemütlicher Runde beim Kamin eure Stickerei vollenden.





NOVEMBER 10



Residenz:
Marie-pierre Duquoc


In ihrem Projekt „Kofoni" besucht Marie-pierre Duquoc verschiedene Leute in privaten und öffentlichen Räumen in Berlin Wedding und interviewt sie zum Thema „Arbeit“. Dafür hat sie Fragen auf Karteikarten vorbereitet, die ihr Gegenüber schriftlich beantwortet. Durch diesen Prozess der Übersetzung und Kommunikation möchte sie auch die deutsche Sprache kennenlernen.

Marie-pierre Duquoc gestaltet dann eine Art Landkarte der gesammelten Texte. Sie benutzt Worte und Sätze ihrer Interviewpartner als Material für ihren eigenen Text. In diesen Text fließen auch ihre Erfahrung der Begegnungen, der Orte, die sie besucht hat, wortwedding als Zentrum der Residenz und Rückverbindungen zu ihren frühreren Texten und Performances mit ein.

Der poetische Aspekt ihrer Arbeit liegt in dem künstlerischen Prozess selbst - das Sammeln der Worte, Klänge und Empfindungen, das Komponieren der Sammlung durch ein Netzwerk von Beziehungen zwischen Worten und Sätzen der unterschiedlichen Menschen, ihren eigenen Worten und den zwei Sprachen, deutsch und französisch.
Und letztendlich einer Performance, die dem schriftlichen Material eine Stimme verleiht. Von der Begegnung mit Menschen gestaltet Marie-pierre Duquoc eine abstrakte Beziehung, um daraus dann wieder eine physische Begegnung zwischen Performer und Publikum entstehen zu lassen. Es ist ein Prozess der Übersetzung, Überlagerung und Verwandlung.

„ Meine Texte handeln immer von meinem Leben und dem Leben der Menschen denen ich begegne. Arbeit ist ein fortwährendes Thema und darum muss ich darüber schreiben. Ich behandle das Thema nicht wie eine soziologische Studie oder einen philosophischen Diskurs, sondern als Poesie. Poesie ist eine Möglichkeit die künstlerischen und ökonomischen Faktoren meines Lebens mit Distanz zu betrachten, um sie besser verstehen zu können. So kann ich sie aus verschiedenen Perspektiven sehen und damit umgehen ohne von ihnen überwältigt zu werden.“ Marie-pierre Duquoc

5.11.10, 20 Uhr

Performance „Je cherche “
26.11.10, 20 Uhr
Präsentation der Residenz

Öffnungszeiten:
26.11.10., 20 - 23 Uhr,
27. + 28.11.10., 14 -18 Uhr


OKTOBER 10

Ausstellung:

"es tun sich meine innren Blicke auf"
Leseraum zu vier Gedichten aus "Weibliches Bildnis von Gertrud Kolmar
Nicola Caroli, Joanna Kane


Der Gedichtband "Weibliches Bildnis" (1938) umfasst 51 weibliche Bildnisse, z.B. "Die Tänzerin", "Die Irre", "Die Landstreicherin"... Sie sind Facetten, Bilder ihrer selbst. Die Bilder sprechen von Außenseitern, Unterdrückten und Stummen mit denen sich Kolmar identifizierte und solidarisierte - als Frau, als Dichterin und als Jüdin. Die Rollen, in die sie schlüpft, transzendieren das Autobiographische mit einer unverwechselbaren poetischen Sprache. Das Besondere liegt in den fantasiereichen Metaphern und der Körperlichkeit sowie Räumlichkeit, mit der sie eine Begegnung zwischen sich und ihrem Leser hervorruft.
Kolmar schrieb viele ihrer Gedichte in Zyklen, die ihrer expansiven Metaphorik Raum, aber auch Form und Halt gaben. „Weibliches Bildnis“ist eher in vier "Räume" eingeteilt als in Kapitel oder Teile. Man spürt förmlich wie sie diese Räume durchwandert, auf der Suche nach sich selbst, sich selbst zusammensetzt und ihre Identität aufbaut.
Die Poesievermittlerin Nicola Caroli wählte aus jedem „Raum“ ein Gedicht aus, das ein Kernthema von Gertrud Kolmars Leben beinhaltet. "Die Dichterin" des ersten Raumes behandelt ihre existentielle Beziehung zur Poesie, "Die Sünderin" des zweiten Raumes ihre unbefriedigende Beziehung zu ihrer Mutter sowie ihre Sehnsucht nach Einheit und Mutterschaft, "Das Tier" vom dritten Raum ihr extremes Mitgefühl für alle Lebewesen und "Die Einsame" vom vierten Raum ihre Beschäftigung mit dem Blick, zu sehen und gesehen zu werden.
In „es tun sich meine innren Blicke auf“ sind die vier Räume zugeteilte Bereiche in einem real existierenden Raum. Jeder der vier Räume bietet eine sinnliche Erfahrung an. Der erste Raum dient als Einführung in die Welt der Dichterin, der zweite Raum ist ein Hörraum, der dritte ein Berührungsraum und der vierte ein visueller Raum. Für den vierten Raum arbeitete Nicola Caroli mit der bildenden Künstlerin Joanna Kane zusammen.
„es tun sich meine innren Blicke auf“ bietet einen Einblick in Kolmar's einzigartige poetische Welt durch eine räumliche und sinnliche Erfahrung der vier Gedichte.
Öffnungszeiten
Freitag - Samstag, 14 -18 Uhr
(10., 15., 16., 17., 22., 23., 24., 29., 30., 31.10.
29.10. zusätzlich von 19 - 22 Uhr)

Vernissage: 09.10., 19 Uhr

Aktion zur Ausstellung:
Poesieworkshop mit Nicola Caroli
Wir malen und schreiben zu Bildern, die wir von uns selbst haben und finden dafür Metaphern.

17.10.10, 15 -18 Uhr



SEPTEMBER 10
Ausstellung:
Zeynep Arman
Being Something Being Nothing

Anhand von "Seyler Kitabi" (Das Buch der Dinge) des türkischen Dichters Ilhan Berk, erforscht Zeynep Arman wie wir uns in der Beziehung zu unserer Umgebung und den Dingen darin selbst erfahren. Und wie uns die Dinge dazu inspirieren, neue Dinge zu erschaffen.

Öffnungszeiten:
jeweils Freitag bis Sonntag 14 - 18 Uhr
3., 4., 5., 10., 11., 12., 17. 18., 19., 24., 25., 26.09
am 24.9. zusätzlich von 19 - 22 Uhr




Aktion zur Ausstellung:
Poesieworkshop Building a poem or the poem as building
mit Nicola Caroli
In dem Workshop benutzen wir Worte und Zeilen des Gedichts "Der Raum" von Ilhan Berks "Das Buch der Dinge", mit denen wir unsere eigenen Gedichte bauen.

Der Workshop ist in Englisch oder Deutsch. Alle Sprachen sind willkommen. Keine Vorkenntnisse erforderlich.
19.09., 15 -17 Uhr

Stammtisch für interdisziplinäre Poesieprojekte von Rainer Stolz
06.09.10 19 Uhr


AUGUST 10
Residenz:



Zeynep Arman
Being Something Being Nothing

Based on "Seyler Kitabi" (Book of Things) by Turkish Poet Ilhan Berk, Zeynep Arman explores the understanding we gain of ourselves through objects and how this inspires us to create new things

Presentation of the residency:
Friday, 27.08, 9 pm

Opening Times:
27.08.10, 7 - 10 pm
28.08 & 29.08, 2 - 6 pm

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Workshop & Performance:
Ernesto Estrella Cózar

The Poem as Present
Workshop on Poetry Reading by Ernesto Estrella Cózar
18. & 19.08.10, 6 - 7.30 pm

Out of the word, into the sound
Performance by Ernesto Estrella Cózar
19.07.10, 9 pm

The Poem as Present - Workshop
The Poem as Present asks participants to rethink poetry’s traditional legacy and its aesthetic and social function in the context of other Arts through one specific lens: the act of reading. Its main purpose is to create and develop tools towards a deeper, more radical approach to reading (theoretically and performatively), one that enhances the poem’s capacity to emerge as present in our experience and act upon it. The work along those two levels will expose the participants to new insights on how to read a poem and to an extension of the creative act of poetry writing.

The poems used are from different sources and languages, the workshop is held in English.


Out of the word, into the sound - Performance
This performance investigates through the voice the poetic text’s potential beyond its content and the extension of poetic thought into sound.

The poem becomes a score for the development of an experimental approach to poetry reading that is less concerned with meaning and than with its actual presentation to our senses.

The work of the human voice by itself when confronted with a poetic text is taken as a triggering factor that transforms our perception at different levels. Poems belonging to the Hispanic tradition, a set of images and original poems by the author, and pure sound pieces will be presented during this performance.

Program:

Debussy; retrato y sombra (Federico García Lorca)

Trilce XX (César Vallejo)

Esa órbita abierta (Juan Ramón Jiménez)

Achronos (Ernesto Estrella Cózar / Nysos Vasilopoulos)

Horizon (Ernesto Estrella Cózar - to Lidochka)

Hypnosis (Ernesto Estrella Cózar - to Mike Tyson)






JULI 10


Sommerpause



JUNI 10
Residenz:

Nicola Caroli & Vanessa Mildenberg
Moving Metre - Erforschung der gegenseitigen Beziehung zwischen Bewegung und Versmaß

Präsentation der Residenz: 25.06.10, 21 Uhr



MAI 10

Residenz:
Teatro sin Órganos,
Ilaria Di Carlo & Cristian Loaiza


Showings:
21. & 22.05.10, 20 -23 Uhr
Objects of desire - Installation von poetischen Objekten

28.05.10, 21 - 23 Uhr
Unterbrechung/Live Collage zu Ernst Jandl Gedichten
mit eingeladenen Musikern und Akteuren:
Pablo Dodogson, Quinto Fabriziani, Monika Lilleike, Matteo Rovesciato,
Kathleen Wilson

29.05.10, 14 - 23 Uhr
30.05.10, 14 - 20 Uhr
Szenographie der Unterbrechung/Live Collage





APRIL 10
Ausstellung:
Die Nordsee
Zeichnungen und Objekte zu Gedichten und Texten von Heinrich Heine
Judith Gaida
10.4. - 2.5.10

Aktion:
Interaktion und Gespräch mit der Künstlerin
So 18.04 + 25.04.10, jeweils 16 Uhr

Öffnungszeiten:
Mi-So 15 -19 Uhr
Fr 23.04.10 15-22 Uhr


Judith Gaidas "Die Nordsee" ist eine Antwort auf den Gedichtzyklus "Die Nordsee“ und dazugehörigen Texten von Heinrich Heine, die sie vergangenes Jahr auf einer ihrer zahlreichen Nordseereisen entdeckt hat. Die bildende Künstlerin setzt weiße Linien über schwarze, um so Dehnung und Raum zu erzeugen, die sie im Klang der Gedichte und Texte gehört hat: Wellen schlagend, durchgängig, mäandernd, dicht oder auf wenige Spuren reduziert. Die Zeichnungen sind auf kleinen (15 x 21cm) bis mittleren Formaten (70 x 100 cm) mit Stiften oder flüssigen Gouache- und Acrylfarben entstanden. Die Objekte sind aus verschiedenen Materialien, schwarze und weiße Töne dominieren auch hier. In der Gesamtkonzeption hat sie auch den Raum wortwedding einbezogen, indem sie eine Verbindung zwischen den Tönen der Wände (weiße Stellen, roher (grauer) Stein, Bräunliches) und den Arbeiten gesucht hat: z.B. auf die Raumfarben reagierende Rahmenfarben, kleine Zeichnungen auf Packpapier, so dass die von ihr verarbeiteten Gedicht- und Textklänge sich bis in die vorhandenen Wände und den Raum weitertragen.






MÄRZ10
08.- 21.03.09
Printemps des Poetes, Berlin10
www.printempsdespoetes-berlin.blogspot.com

Präsentation des Poesie Festes Printemps des Poetes, Berlin10 (08 - 21.03.10)
Freitag, 26.03.10 19 - 22 Uhr
Präsentation 21 Uhr
So, 28.03.10 14 -18 Uhr
Präsentation 16 Uhr
Die Organisatorinnen von Printemps des Poetes, Berlin10 erzählen über den Verlauf des Festivals, mit Text-, Ton- und Bildmaterial



FEBRUAR 10
Residenz: Agnes Guipont
Elfriede Gerstl auf der Spur

Präsentation der Residenz: 26.02.10 um 21 Uhr




JANUAR 10
Residenz: Maki Shimizu
www.makishimizu.de

Präsentation der Residenz 29.01.10 um 21 Uhr
Während ihrer Residenz probierte sich die Zeichnerin Maki Shimizu im Poesie schreiben und malen aus. Eine Orientierung hierfür war ihr Lieblingsdichter Mitsuo Aida. Mehr über ihren Prozess könnt ihr im Interview erfahren.



©Jean Marie Porte



DEZEMBER 09
Weihnachtsbasar
05.12.09
14–16 Uhr
Ina Göllmann (La Bastellerie) – Pop Up Cards


Ina Göllmann leitet die Teilnehmer an, Pop-up Cards mit Collagematerialien (Zeitungsausschnitte, Stoffe, Stempel...) zu machen.

05.12.09
17–19 Uhr
StickenSchreiben – Cristina Sahuquillo


Cristina Sahuquillo leitet die Teilnehmer an, mitgebrachte Materialien mit Buchstaben, Worten und Bildern zu besticken. Lieblingsgedichte, Klamotten, Taschentücher, oder was Ihr mögt, mitbringen.

19.12.09
14–16 Uhr
Inszenierte Portraits – Sulamith Sallmann



Sulamith Sallmann macht fotografische Portraits der Teilnehmer in deren eigenen Inszenierungen mit selbst gestalteten Kulissen aus verschiedenen Materialien, Worten, Stempeln, Schablonen etc.

Teatime
Internationale Poesie lesen und Tee trinken
6., 13., 20.12.09 jeweils 15-18 Uhr

NOVEMBER 09
06.- 29.11.
Leseraum für das Gedicht "The Glass Essay" von Anne Carson
Nicola Caroli (Konzept), Joanna Kane (Video)
www.nicolacaroli.com
www.joannakane.co.uk





Die Poesie Vermittlerin Nicola Caroli und die Fotografin Joanna Kane haben einen Raum und ein Lesezimmer für das Gedicht The Glass Essay von Anne Carson geschaffen. Das Lesezimmer platziert den Besucher symbolisch in die Handlung des Gedichts: Die Erzählerin besucht nach einer gescheiterten Liebesbeziehung ihre Mutter auf dem Land. Bei ihren einsamen Spaziergängen in der wilden Moorlandschaft und Gesprächen mit ihrer Mutter in der Küche verknüpft die Erzählerin eigene Erinnerungen mit dem Leben und Werk Emily Brontës. Die Schnittpunkte von innen und außen sind wie Sprungbretter für den Erzählfluss des Gedichts. Joanna Kane versetzt die Moorlandschaften der Brontës in Yorkshire und die von Carson's im hohen Norden Kanadas in eine der größten Moorlandschaften Schottlands, Rannoch Moor, bei Glencoe. Das kontinuierliche Video Material (im Zeitraffer) wurde dort von einer fixierten Kameraposition aus über 4 Tage gefilmt. Die 4 Tage entsprechen dem Zeitrahmen der Handlung von The Glass Essay. Kane erforscht damit wie sich der sprachliche Ausdruck von Zeit und Raum in einen visuellen Ausdruck mit zeitbasierten Medien übersetzen lässt. Die Fläche und Weite der Moorlandschaft scheinen ein Index von Zeit selbst zu sein, während das Video den Zeitverlauf über dieser Leere zeigt.

Inter- Aktionen zur Ausstellung:
Schreibworkshop I: Zitat
08.11.09 15 Uhr (ca. 2 Stunden)
Anhand von Details aus Werk und Leben eines Lieblingsschriftstellers sollen Parallelen zum eigenen Leben gezogen werden.
Informationen zu einem Lieblingsautor mitbringen (Texte, Biographie, Fotos etc.).

Schreibworkshop II: Eros
15.11.09 15 Uhr (ca. 2 Stunden)
Die Dynamik des Wortes "Eros" erforschen - das gleichzeitig "Mangel" und "Verlangen" beschreibt (aus Eros the Bittersweet, Dalkey Archive Press). Eros ein zentrales Thema von The Glass Essay.

Die Workshops sind in Englisch oder Deutsch. Keine Vorkenntnisse erforderlich.

OKTOBER 09
03.- 31.10.
mitGift
Textil Installation mit Gedichten von Alfonsina Storni
Cristina Sahuquillo
www.zimmtt.com




Text von Cristina Sahuquillo zur Ausstellung
STILLE…STILLE…STILLE
Ich bin keine Schriftstellerin und noch weniger eine Dichterin. Ich bin ein Feigling, der sich hinter der Poesie versteckt. Ich benutze sie, um mich auszudrücken, um meine Geheimnisse zu offenbahren, ohne mich dabei bloß zu stellen. Um Umschweife zu machen. Um vage und dehnbar zu sein. Um meine Wahrheit hinter einer Maske zu sagen. Um dann, wenn du meine Geheimnisse entdeckst, sagen zu können: “Neee, es war nur ein Gedicht” Sie erlaubt mir, mit einschlägigen Reimen, mehrdeutig zu sein. Sie versöhnt meine Gegensätze. Keine Ahnung, was ich ohne sie machen würde.

DIE NACKTE SEELE
Für meine Installation MitGift ist die Dichterin Alfonsina Storni mein Spiegel. Sie spricht über meine Themen: Melancholie, Frau-sein, Heim, Identität. Sie ist Zeugin meiner Biografie. Ihre Worte sind Teil meines Erbguts: Alfonsinas Reime statt "Gute Nacht" in der Bettwäsche, "Home, Sweet Home" in den Tischdecken. Ihre nackte Seele durchdringt meinen Alltag. Ich nehme ihre Intimätit für meine Intimität in Anspruch. Sie schenkt mir das Wort "Gift" und das Bild "Tränen als Gift".

DAS GEWICHT DER AHNEN
Die Arbeit, die ich in MitGift mache, wurde schon von meiner Mutter, der Mutter meiner Mutter, den Schwestern meiner Mutter und vielen, vielen Frauen gemacht. Und dabei meine ich nicht nur Initialen in Taschentücher, Bettwäsche, Handtücher und Nachthemden zu sticken, sondern sich die Zeit zu nehmen, sie zu signieren, zu verzieren und mit kurzen Botschaften zu versehen. Und ich möchte, daß meine Kunst wie diese Handarbeit ist, eine selbstverständliche Handlung, eine Art Selbstbehauptung, voller Schönheit und Einfachheit. Der Unterschied zwischen meiner MitGift und ihrer Mitgift ist, dass meine voller Ansprüche ist und ihre das gar nicht braucht. Ich sticke meine Initialen, meine Worte, Alfonsinas Reime in das Material, um eine Aussage zu machen.

SILENCIO…SILENCIO…SILENCIO No soy escritora, ni mucho menos poeta. Soy una cobarde que se esconde tras la poesía. La utilizo, me aprovecho de ella para expresarme, para contar secretos sin contarlos. Para andarme por las ramas. Para ser relativa y elástica. Para decir mi verdad tras una máscara. Para, al final, poder decir cuando descubres mis secretos íntimos: “Nooo, si sólo era un poema” Me deja ser ambigua tras unos versos contundentes. Ella reconcilia mis polos. No sé qué haría sin ella.

EL ALMA DESNUDA En mi instalación MitGift (Ajuar), es la poetisa Alfonsina Storni mi espejo. Ella habla de mis obsesiones: la melancolía, el hogar, el hecho de ser mujer, la identidad. Es testigo de mi biografía. Sus palabras forman parte de mi patrimonio: bordo versos de Alfonsina en lugar de “buenas noches” en la ropa de cama y de “Hogar. Dulce hogar” en los manteles. Su alma desnuda impregna mi día a día. Utilizo su intimidad como mi intimidad. Me regala la palabra “veneno” y la imagen “lágrimas como veneno”

PESO ANCESTRAL Lo que estoy haciendo con mi trabajo MitGift -Ajuar-, ya lo hicieron mi madre, la madre de mi madre, las hermanas de mi madre… y así, muchas mujeres más. Y no estoy hablando sólo del hecho de bordar iniciales en pañuelos, ropa de cama, toallas y camisones, sino de tomarse el tiempo para firmar estas ropas, para adornarlas e incluso para escribir pequeños mensajes. Veo este trabajo manual como un acto natural, una afirmación personal llena de belleza y sencillez. Yo quiero que mi trabajo artístico sea así. La diferencia entre mi ajuar y sus ajuares es que el mío está lleno de pretensiones y los suyos no las necesitan. Yo bordo mis iniciales, mis palabras, los versos de Alfonsina en las telas con la intención de hacer una declaración.



Inter-Aktionen zur Ausstellung:
Hochzeitsfeier
09.10.09
mit "Das Buffet": interaktives Klang-tableau von Friedemann Schautz und Brigitte Krämer
Die Besucher versammeln sich um ein Buffet, stumme Akteure. Bevor noch ein Gespräch zustande kommt trifft das Publikum auf die Beredsamkeit des Buffets selbst. Von ihm widerhallen die Konversationen und Geräusche ähnlicher Anlässe, auf Abfolge und Mischung können die Besucher Einfluss nehmen.

Performance "Eine Art Geduld", 11. + 18.10.09, jeweils 18 Uhr







Trauerfeier für Alfonsina Storni, 25.10.09, 20 Uhr





Andere Aktionen:
Aktion Drawing, 02.10.09, ab 18 Uhr
Maki Shimizu & Ute Kneisel &papptiger
http://www.myspace.com/papptiger
http://www.myspace.com/illute
SEPTEMBER 09
04.- 27.09
Die Poesie sitzt dazwischen
Bild trifft Text in "der handkolorierte Menschenfresser" von H. C. Artmann
Jana Dörfelt




Inter-Aktionen zur Ausstellung:
Figuren Gedichten I. 11.09.09 19 Uhr
Bilder zu Texten gestalten


Figuren Gedichten II. 25.09.09 19 Uhr
Texte zu Bildern von Texten gestalten

AUGUST 09
01. - 30.08
Installation für 26 Buchstaben
Buchstaben Installation
Sivan Berlin, Nicola Caroli, Sophie Watzlawick



Installation für 26 Buchstaben ist eine spielerische Umsetzung des römischen Alphabets zum an- schauen, -fassen und -hören.
Installation für 26 Buchstaben bietet an, etwas über die einzelnen Buchstaben zu erfahren: die Form, den Klang, die Entstehungsgeschichte und über Begriffe, die man mit einem Buchstaben assoziiert.
Die Installation ist nicht dazu gedacht das Alphabet zu erlernen, sondern es neu zu entdecken und einen spielerischen Umgang mit Sprache anzuregen. Das römische Alphabet wurde ausgewählt, da es hierzulande das weitverbreiteste Alphabet ist. Die Künstlerinnen haben sich bewusst auf das eine Alphabet und die deutsche Sprache beschränkt, um sich zumindest diesen beiden ein bisschen annähern zu können.
Installation für 26 Buchstaben wurde im Rahmen des Poesie Festes Printemps des Poètes, Berlin09 in der Bibliothek am Luisenbad gezeigt. Anstatt des üblichen A-Z Registers gab es in der Abteilung „Schöne Literatur“ für jeden Buchstaben eine Installation im Bücherregal.

Statement zu Installation für 26 Buchstaben von Nicola Caroli
"Poetry today is starting with the ABC."
Seit ich diesen Satz des israelischen Dichters Aharon Shabtai gehört habe, brüte ich darüber. In meiner Interpretation bedeutet es, daß wir uns auf eine Spurensuche zu den Bestandteilen und Anfängen der Sprache begeben sollen, um zurückzuerobern, was wir kennen, lieben und worin wir gut sind: Zeichen und Laute. Und daß wir Gelegenheiten schaffen sollen, um das Wesenhafte der Sprache erfahren zu können, besonders in einer zunehmend virtuellen Umgebung. Und dass das eine Aufgabe der Poesie, der Poeten ist. So wie in der Poesie Worte ein Leben über ihre Funktion hinaus haben, so haben Buchstaben, wenn man sich einzeln mit ihnen beschäftigt, auch ein Leben, das über ihre Funktion im Wort hinausgeht.
Installation für 26 Buchstaben habe ich zusammen mit Sivan Berlin und Sophie Watzlawick konzipiert und die beiden haben unsere Ideen umgesetzt. Die ersten Kücken sind geschlüpft und das Nest ist noch warm.
http://www.nicolacaroli.com/pdf/Installation26.pdf

Inter-Aktionen zur Ausstellung:
16.08.09
Buchstabenerforschung
Nicola Caroli

24.-28.08.09
Workshop rund ums Alphabet mit Basteln und Bewegung
für Kinder der 1. + 2. Klasse
Sivan Berlin, Juli Mona Hunger

JULI 09
10.07 - 26.07.
Das Geschenk der 10 Worte
Wort Objekt Installation
Jeanette Schäfer und Anna Görner


Poesie ist der Versuch die Zeit einzufangen und anzuhalten, so daß der Augenblick des Genusses möglichst ewig währt und mit anderen geteilt werden kann. Mit unserem Projekt "Das Geschenk der zehn Worte" wollen wir fast vergessene, also kaum noch in Gebrauch seiende Worte, wieder in das Bewußtsein aller zurückholen. Es richtet sich insbesondere an junge Menschen, die zum großen Teil diese Worte nicht mehr kennen. Wir haben uns für eine spartenübergreifende Präsentationsvariante entschieden, die das jeweilige Wort nicht nur als reine Schrift zeigt, sondern versucht, seinen Wortgehalt plastisch darzustellen, zu erläutern, so daß sich der Sinn des Wortes für denjenigen, dem er unbekannt ist, über das Betrachten der filigranen Wort-Installation erschließen kann. Darüber hinaus bleibt die Bedeutung der Worte durch die bildhafte Darstellung dem Gedächtnis besser abrufbar. Wir haben zehn Worte ausgewählt, die ihren Ursprung im Alt-oder Mitteldeutschen haben, deren Sinn entweder heute noch genau der Selbe ist oder der sich überraschend im Laufe der Zeit verändert hat. Alle Worte sind heute noch in Gebrauch und entstammen einer Zeit, in der die Menschen durch ihre Arbeit noch einen starken Bezug zur Natur hatten. Viele dieser Worte sind darum in Ortsnamen präsent.

Inter-Aktionen zur Ausstellung:
Was wäre, wenn wir der Minotaurus im Inneren unseres eigenen Labyrinthes wären und das Labyrinth der von uns erschaffene Raum unserer Identität?
Ausgehend davon, daß die Persönlichkeit eines Menschen sich vom Zentrum seiner Geburt/ersten Erlebnissen-Erinnerungen her - ähnlich einem Baumstamm und seinen Jahresríngen - entwickelt, haben wir den Raum in ein Raster unterteilt, einen gedachten "Persönlichkeitsraum" geschaffen, der in seinem Inneren den Beginn mit der ersten Erinnerung hat, nach außen folgend dann Kindheit, Jugend, Mittsommer und Alter. Die Besucher schenkten uns ihnen wichtige Worte zu den einzelnen Lebensstufen, schrieben sie auf Zettel und befestigten sie an den im Raster angeordneten Schnüren in dem entsprechenden Lebensabschnitt. So entstand ein einziges, ungemein vielfältiges, gemeinsames Leben, bestehend aus Hunderten von Stichworten zu den einzelnen Lebensstufen. Beim Durchschreiten des Raumes, wandernd durch die Gänge des Labyrinthes, wandert der Blick des Betrachters und sein Blick streift über die Worte auf den Zetteln, die untereinander widerum in neue, ungeahnte Beziehungen treten konnten. Diese Idee haben wir für unsere zweite Interaktion für den virtuellen Raum adaptiert. Alle uns bis dato geschenkten Worte haben wir in den Computer übertragen. Ein von uns programmiertes Programm errechnet ad hoc einen 3D-Raum, der dem realen Raumlabyrinth in seiner Struktur gleicht. Der Betrachter kann weitere Worte zu den Kategorien Erstes Erlebnis, Kindheit, Jugend, Mittsommer, Alter eingeben. Diese neu gegebenen Worte erscheinen dreidimensional im virtuellen Raum des Computers in dem dafür vorherbestimmten Raumraster und werden mit anderen Worten der gleichen Lebensphase immer neu vor den Augen des Betrachters kombiniert. Mit der Maus kann der Betrachter die Position der Kamera im virtuellen Raum bestimmen und die virtuelle Kamerafahrt durch das Labyrinth frei navigieren.
www.dasgeschenkderzehnworte.blogspot.com

JUNI/JULI 09
20.06.-04.07.
wOrt + tAt
Raumpoems
Katie Belle Benson, Phillip Bollinger, Adela Bravo, Carmen Burguess, Manuel G. Cardero, Javier García Clavel, Georgia Doll, Adrian Giacomelli, Manuel Marin Ramos, Tomas Notches, Pablo Skaf, Anja Stachelscheid, Constanze Stark, Sigrid Kipper Thau, Tillman Weitz



Raumgedichte
Was sollen diese Raumgedichte? Lassen sich Gedichte überhaupt in einen Raum stellen? Wieviel Raum braucht ein Wort? Und wieviel mehr folglich ein Gedicht? Und wie ließe sich ein Gedicht im Raum lesen, wenn ein Gehen schon immer ein Lesen ist, das die gängige Bewegung des Lesens, von links nach rechts und von oben nach unten, gerade bricht? Wie geht man, wie liest man, wie geht Lesen vor, geht Lesen Gehen voran, geschieht Lesen beim Gehen vielleicht unter der Hand...? Kann man sich in (Raum-)Gedichten etwa nicht nur verlesen, sondern auch verirren? Was sollen überhaupt diese oder solche Fragen? ... Ein Anfangspunkt könnte ein Versuch sein zu erklären, zu deuten oder definieren, vom Kleinsten bis ins Größte: bis zur Welt. Das erste Mal, dass dieser Versuch, die Welt zu erklären offiziell ihren Ausruck in Schriftform fand, war die Erscheinung der französischen Enzykopädie (1751-1780).Diesen Quellen wenden sich die Autoren, Adrian Giacomelli (Frankfurt), Philip Bollinger (Frankfurt), Javier Garcia (Valencia), in ihrer Installation zu. Dies kann nur in einer Auswahl geschehen. Die Installation widmet sich den Artikeln der Enzyklopädie, die versuchen oder wagen einen Umriss um die Wörter „Gott“, „Wort“ und „Tod“ zu ziehen. Als Gundlage ihrer Texte wählen die Autoren einzelne Wörter aus den genannten Artikeln und verweben sie zu einem neuen Bedeutungszusammenhang.

Inter-Aktionen zur Ausstellung:
20.06.09 19 Uhr
Tod-Wort-Gott
Phillip Bollinger, Javier García Clavel und Adrian Giacomelli installieren Worte und lesen eigene Texte

27.06.09 19 Uhr
Klangperformance: Manuel Collado, Tomas Notches, Manuel Marin Ramos, Pablo Skaf, Tillman Weitz


04.07.09 19 Uhr
NO EXIT - Performance: Anja Stachelscheid, Sigrid Kipper Thau, Suzanne Meyer, Karin Pelte, Adela Bravo Sauras



1 Kommentar:

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